Schon seit Ewigkeit wünschen sich die Kinder und Eltern einen Spielplatz, einen Ort im Dorfzentrum, an dem die Großen und die Kleinen gemeinsam spielen und sich austauschen können. Ein im Ort ansässiger Architekt wird die Planung übernehmen und die dafür benötigten Arbeitskräfte werden von Tipar und Umgebung sein. Wir wollen auch einen Beitrag leisten, dass die Familien nicht monatelang zerrissen werden, die Väter nach Deutschland zur Spargelernte fahren müssen, weil sie in ihrem Umfeld keine Arbeit finden. Das ist ein sehr großes Problem, das Familien trennt und viel Verzweiflung und Konflikte mit sich bringt.
Spielplatz 2012 realisiert!
Ein weiterer Schritt, das Jugendhaus in seiner Funktion zu unterstützen, liegt in der Errichtung eines Toilettenhauses. Bis jetzt gibt’s nur notdürftig errichtete Plumpsklos, die im angrenzenden Feld liegen und eher gemieden als benützt werden. Ein Häuschen, in dem die Toiletten für Mädchen und Buben getrennt sind, und ein Duschraum sind bereits in Planung. Ein im Ort ansässiger Installateur wird die Bauleitung und Umsetzung übernehmen. Wir planen Informationstreffen, besonders für die Mädchen, die Hygiene und die damit verbundenen gesundheitlichen Folgen als Thema haben.
Sanitärhaus 2013 realisiert!
Unser Sommerprojekt, das ab 18.August stattfinden wird, ist das „Zirkuscamp“. Kinder und Jugendliche des Circus KAOS aus Wien werden in Tipar mit den Einheimischen jonglieren, Einrad fahren, Akrobatik und vieles mehr machen. Eine Woche lang werden die Kinder gemeinsam lernen und in einer großen Abschlussaufführung der Dorfgemeinde und ihren Gästen vorführen.
Ziruscamp 2012, 2014, 2015 realisiert!
Das Anliegen von Falta ist einen Austausch verschiedener Kulturen zu fördern und voneinander zu lernen.
Jeder gibt jedem die Hand, jeder hilft dem Anderen. Und das leben wir vor, indem wir es tun, unabhängig von Sprache und ethnischer Zugehörigkeit.
Das sehr einfache Leben im Dorf am Ende einer Straße (Tipar ist ein sog. Sackgassendorf), in dem ein großer Teil der Bevölkerung noch mit Pferdefuhrwerken seinen Alltag bewältigt und das Wasser von Brunnen geholt wird. Wien, eine Weltstadt, reich an Kultur und Lebensqualität.
Wir freuen uns auf diese Tage und hoffen damit einen Grundstein für viele weiter solche Sommercamps zu legen, im Sinne des gegenseitigen Respekts und der menschlichen Würde.
Jede und jeder ist willkommen dabei zu sein. In einem wunderschönen landschaftlich absolut naturbelassenen Areal am Rande des Dorfes gibt es die Möglichkeit zu zelten. Die fast noch archaische Atmosphäre dieses Dorfes lässt jedes naturverbundene Herzen sicher frohlocken.
In unserem Dorf Tipar betreuen wir Rumänen, Roma, Ungarn, Slowaken und Deutsche.
Dr. Béla Rásky, Geschäftsführer des Wiener Wiesenthal Instituts hat über die Roma folgenden Artikel geschreiben:
Es ist paradox: Wohl keine andere europäische Bevölkerungsgruppe ist so reich an kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen, so einheitlich und gleichzeitig doch so divers, so traditionsbewusst und oft so modern, ethnisch so homogen und doch so transnational, also eben so „europäisch“ im besten, gerade von der EU immer geforderten Sinn des Wortes wie die Roma – und gleichzeitig gibt es heute wohl kaum eine Bevölkerungsgruppe, die noch immer so stark Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt ist wie die landläufig noch immer oft abfällig und mit rassistischen Untertönen als Zigeuner bezeichneten Menschen. Und dies gilt sowohl für die staatliche als auch die gesellschaftliche Seite.
Die nationalsozialistische Verfolgung, die systematische Ermordung der Roma im „Porajmos“, im Roma-Holocaust war sicher der schreckliche Höhepunkt dieser jahrhundertelangen Verfolgung. Allein die Erinnerung an diese ist in der Mehrheitsgesellschaft, anders als an die Shoah oder die Verfolgung des politischen oder kirchlichen Widerstands kaum vorhanden. Nur selten stehen Straßenbenennungen, Denkmäler, Gedenktafel oder Orte der Erinnerung, öffentliche Veranstaltungen oder wissenschaftliche Forschungen im Zeichen der „Porajmos“. Nach 1945 wurde ja bei den Roma auch kontinuierlich weitergeführt, was das NS-Regime schon perfektioniert hatte: die systematische Erfassung, Registrierung und Überwachung der Roma, deren Ausschluss aus der Gesellschaft. Auch heute noch sind Roma Diffamierung, Diskriminierung ausgesetzt, die oft in offene Repression, ja Hass, mörderischen Übergriffen umschlägt. Roma sind sozial, ökonomisch, politisch und kulturell marginalisiert, eine von der Mehrheitsbevölkerung nicht erwünschte Minderheit. Osteuropa ist hier nicht anders als der Westen des Kontinents, wo unter Verwendung tradierter antiziganistischer Klischees und Schlagworte nicht nur die Forderung nach Ausschluss und Abschiebung von Roma erhoben, sondern diese auch vermehrt brutal durchgesetzt wird.
Wie bei vielen anderen jahrhundertelang verfolgten ausgesetzten Menschen haben die Verfolgung, Repression sowie die Aussichtslosigkeit der eigenen Lage auch bei den Roma ihre Spuren hinterlassen, hat ihrer Sozialstruktur und Mentalität den Stempel aufgedrückt: fehlende Bildung wegen mangelnder Chancen und schulischer Möglichkeiten, Immobilität in sowohl geografischer als auch sozialer Hinsicht, keine positiven Handlungsmuster und mangelnde Initiative, keine eigenen oder nur schwach entwickelten Eliten, keine politischen „pressure groups“ und – über allem und aus diesem resultierend – eine hohe Arbeitslosigkeit, Lethargie und vollkommene Gleichmut.
Noch rechtzeitig vor dem Kälteeinbruch können wir das Jugendhaus winterfest machen. Fenster wurden erneuert und ein längst überfälliger Ofen konnte angeschafft werden.
Vor kurzem kam ich zurück von meinem Besuch in Tipar, Westrumänien, wo ich im "Tineretului", dem Kinder und Jugendhaus dieses Dorfes Englischintensivkurse angeboten hatte.
Eines der vorrangigsten Ziele des Jugendhauses ist es die verschiedenen Volksgruppen, die in diesem Dorf leben, zu einer Gemeinschaft werden zu lassen. Besonderes Augenmerk liegt in der Integration der ungarisch stämmigen Roma.
Ich unterrichtete drei Gruppen, deren Teilnehmer sehr interessiert waren zu lernen. Es gab eine größere Kindergruppe, eine kleine Gruppe mit Jugendlichen und eine Erwachsenengruppe.
Die Kinder lernen Englisch in der Schule, aber nach der Grundschule müssen sie in die nächstgelegene Stadt fahren. Für die Roma scheitert das am nicht vorhandenen (vorzuschießendem) Busgeld für die Kinder.
Leider kamen nur wenige Roma zum Englischkurs. Noch scheint eine gewisse Kluft zwischen den Volksgruppen zu bestehen: Arbeitslosigkeit, Analphabetentum, schlechte Wohn-und Lebensverhältnisse tragen dazu bei.
Wir führten viele Integrationsgespräche, spielten und lernen und lachten miteinander.
Gemeinschaftsprojekte und viel Aufklärung von Themen wie „neue Sesshafte“ - Lebens Kultur der Roma, Menschenrechte, Bürgerversammlungen, etc. werden laufend geboten.
Ich würde mich freuen, wenn weiterhin gute Schritte gemacht werden!
Liebe Grüße Bernhard